Verwundeter Krieger mit Flamberg

1896

Ferdinand Hodler1853 Bern – 1918 Genf
Es sind 150 Werke von Ferdinand Hodler online.
Es sind 1824 Malereien online.
Für die beiden Schmalwände der Waffenhalle, des zentralen Saals des 1898 eröffneten Schweizerischen Landesmuseums in Zürich, sollte Anfang und Ende der Schweizer Grossmachtpolitik dargestellt werden; letzteres markiert die Schlacht von Marignano 1515, in der die gefürchtete, meist siegreiche Schweizer Infanterie der modernen Artillerie von François I. unterlag. Hodler gewann den am 1. August 1896 ausgeschriebenen Wettbewerb, der am 26. Januar 1897 von einer Jury von Künstlern, u. a. Anker und Koller sowie Architekten entschieden wurde. Heinrich Angst, der Direktor des Museums, entfachte heftigsten Widerstand, was zum grössten Kunststreit der Schweiz führte und für viele Zürcher den Schritt vom Realismus zu einer modernen Kunstauffassung bedeutete. 1900 konnte Hodler nach endlosen Korrekturwünschen und Obstruktionen, die schliesslich durch den Besuch des Bundesrates gebrochen werden mussten, das Fresko vollenden (s. Ferdinand Hodler (Ausst.-Kat. Zürich/Berlin, Nationalgalerie/Paris, Musée du Petit Palais 1983), S. 113-126, 259-269; Jura Brüschweiler: Ferdinand Hodler (Ausst.-Kat. Martigny 1991), S. 196-235; Ferdinand Hodler. Vom Frühwerk bis zur Jahrhundertwende. Zeichnungen aus der Graphischen Sammlung des Kunsthauses Zürich (Zürich 1990; = Sammlungsheft 15), S. 102-127; Vom Karton zum Wandbild. Ferdinand Hodlers «Rückzug von Marignano» (Zeitschrift für Schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte, ZAK 57, 2000/3 [thematisches Heft]), 2000). Beim «Verwundeten Krieger mit Flamberg» handelt es sich um die für den Wettbewerb neben dem Entwurf für die Gesamtkomposition verlangte Figur in der Grösse und Qualität der Ausführung. Sie trug Hodler von seinen Gegnern den Spitznamen «Bluthodler» ein.
Weitere Titel
Wounded Warrior with Flamberge
Medium
Öl auf Leinwand
Dimensionen
Bildmass: 296 x 113 cm
Inventarnummer
830
Creditline
Kunsthaus Zürich, Eigentum der Schweizerischen Eidgenossenschaft, Bern, 1907