Werkverzeichnis
Slive 1974 150.D63; nicht bei Grimm 1989
Provenienz
- Frans Hals (*1582 Antwerpen, +1666 Haarlem) (Künstler/-in)
- Verbleib unbekannt
- o.D. – 9.5.1903, H. Pickersgill Cunliffe (Sammler/-in), LondonWerkdossier.
- 9.5.1903, Unbekannt (Auktion), London, Nr. 100Wie oben Fussnote 3.
- 9.5.1903 – o.D., Simons (Sammler/-in), London, KaufWie oben Fussnote 3.
- [Verbleib unbekannt?]
- 1909, Louis Cavens (*1850 Anvers , +1940 Ixelles ), Nr. 29Kat. Galerie Royale Brüssel 1909, Nr. 29, "l’homme aux gants", aus der Slg. Comte Cavens.
- [Verbleib unbekannt?]
- 1906 – mindestens bis 1921, Paul von Schwabach (*1867, +1938) (Sammler/-in), BerlinValentiner 1921, S. 260; Werkdossier, S. 5.
- o.D. – 29.9.1938, Eleanor von Schwabach (Sammler/-in), Berlin, NachlassNederlands Instituut voor Kunstgeschiedenis RKD, Sammlung Schwabach im Archiv des Rijksmuseums, Blatt 17, Korrespondenz Frau Eleanor von Schwabach an Direktor Schmidt-Degener, 29.09.1938.
- 29.9.1938 – 16.12.1938, Adolf Arnhold (*1884 Dresden, +1950 Heidelberg) (Sammler/-in)Nederlands Instituut voor Kunstgeschiedenis RKD, Sammlung Schwabach im Archiv des Rijksmuseums, Blatt 3: "[…] Bilder und Zeichnungen der ehemaligen Sammlung des verstorbenen Herrn Paul von Schwabach, welche in den Besitz des Herrn Adolf [Arnold?] übergegangen sind und welche im Rijksmuseum zu Amsterdam aufbewahrt worden sind und die auf nebengehender List verzeichnet sind […]".
- 20.7.1934 – 19.12.1938, Rijksmuseum, Amsterdam, Leihgabe, Nr. 152Nederlands Instituut voor Kunstgeschiedenis RKD, Sammlung Schwabach im Archiv des Rijksmuseums, Blatt 4: Liste, 16.12.1938: unter der Nr. 1 bzw. Nr. 152 wird mögl. R12 aufgeführt: "Schildery van Frans Hals, Mansportret".
- 16.12.1938 – o.D., Frederick H. Brunner (*1895 Landau in der Pfalz, +1974 New Rochelle), Morcote-LuganoWie oben Fussnote 9: F.H. Brunner, Bevollmächtigter des Herrn Adolf Arnhold, "[…] erklärt, dass er die Bilder und Zeichnungen der ehemaligen Sammlung des verstorbenen Herrn Paul von Schwabach, welche in den Besitz des Herrn Adolf [Arnold] übergegangen sind und welche im Rijksmuseum zu Amsterdam aufbewahrt worden sind und die auf nebengehender List verzeichnet sind, in bester Ordnung empfangen hat.".
- [Verbleib unbekannt?]
- o.D. – 19.7.1940, D. Katz (Galerie), DierenDeutsches Historisches Museum, Datenbank "Central Collection Point München", Karteikarte: Mü.-Nummer 4317, Linz-Nr. 1311, Aussee Nummer: 2966, https://www.dhm.de/datenbank/ccp/prj_dhm_ccp/displayimg.php?laufnrid=cp067055_0&prj_short=dhm_ccp&format=gr&folder=ccp und https://www.dhm.de/datenbank/ccp/prj_dhm_ccp/displayimg.php?laufnrid=cp067055_1&prj_short=dhm_ccp&format=gr&folder=ccp (29.06.2023); Bundesarchiv Koblenz, BArch B 323/145, S. 13, Rechnung Firma D. Katz an Hans Posse, 19.07.1940; Deutsches Historisches Museum, Linzer Sammlung, Datenblatt LI001318: https://www.dhm.de/datenbank/linzdbv2/queryresult.php?single_obj=4317 (29.06.2023).»
- 19.7.1940 – o.D., Hans Posse (*1879 Dresden, +1942 Berlin) (Vermittler/-in), Kauf, 70000 NLG, München-Nr. 4317, Aussee Nr. 2966Wie oben Fussnote 15; Hans Posse war neben seiner Tätigkeit als Direktor der Dresdner Gemäldegalerie ab Sommer 1939 als Sonderbeauftragter Adolf Hitlers tätig. Im Rahmen dieser Tätigkeit war er für den Aufbau einer Kunstsammlung für das geplante ‘Führermuseum Linz’ sowie für die Vorbereitung und Umsetzung eines Verteilungsprogramms von NS-Raubkunst auf ‘ostmärkische’ und weitere Museen im Deutschen Reich zuständig (vgl. https://editionhansposse.gnm.de/, 29.06.2023).
- «Führerbau», München, ausgewählt für den "Sonderauftrag Linz"Wie oben Fussnote 16.
- 15.7.1945 – 8.7.1946, Munich Central Collecting Point, München, München-Nr. 4317Wie oben Fussnote 16.
- wohl, 8.7.1946 – o.D., Holland, Restitution, LänderrestitutionWie oben Fussnote 16.
- [Verbleib unbekannt?]
- o.D. – 1.7.1949, Nathan Katz (*1893 Dieren, +1949) (Kunsthändler/-in), BaselWerkdossier, Vereinbarung Nathan Katz und Ruzicka, 02.06.1949; Werkdossier, Korrespondenz Leopold Ruzicka an Nathan Katz, 01.07.1949.
- 1.7.1949, Leopold Ruzicka (*1887 Vukovar, +1976 Mammern) (Sammler/-in), Zürich, KaufWerkdossier, wie oben Fussnote 21; ZKG/KHZ, Ruzicka-Akten, Abrechnung Ruzicka-Stiftung 1949, S. 5.
- 1.7.1949 – 2005, Ruzicka-Stiftung (Sammlung), Zürich, ÜbertragungWie oben Fussnote 22; Kunsthaus Zürich 2007 (Sammlungskatalog), S. 95.
- 1949 – 2005, Zürcher Kunstgesellschaft | Kunsthaus Zürich (Museum), Zürich, LeihgabeKunsthaus Zürich 2007 (Sammlungskatalog), wie oben Fussnote 23.
- ab 2005, Zürcher Kunstgesellschaft | Kunsthaus Zürich (Museum), Zürich, GeschenkWie oben Fussnote 24.
Provenienzstatus (BAK)
C – Die Provenienz zwischen 1933 und 1945 ist nicht eindeutig geklärt oder weist Lücken auf. Aus den vorliegenden Recherchen ergeben sich keine Belege für NS-Raubkunst. Es liegen jedoch Hinweise auf NS-Raubkunst und / oder auffällige Begleitumstände vor. Die Herkunft muss weiter erforscht werden.
Literatur (Provenienz)
- Jahresbericht 1948, hrsg. von Zürcher Kunstgesellschaft, Zürich, 1949, S. 4.
- Wilhelm R. Valentiner: Frans Hals. Des Meisters Gemälde in 318 Abbildungen, Stuttgart: Deutsche Verlags-Anstalt, 1921, S. 260.
- Kunsthaus Zürich. Gesamtkatalog der Gemälde und Skulpturen, hrsg. von Zürcher Kunstgesellschaft et al., Sammlungskatalog, Ostfildern: Hatje Cantz, 2007, S. 95.
- Les 100 portraits collection du Comte Cavens, Bruxelles, Ausst.-Kat. Galerie Royale Bruxelles, Brüssel, 1909, Nr. 29.
Zur Provenienz
Aus der Sammlung des Kunstsammlers Leopold Ruzicka gelangte dieses Gemälde von Frans Hals 2005 als Schenkung ans Kunsthaus Zürich. Es gehörte einst zur Sammlung des Berliner Bankiers Paul von Schwabach. Nach dessen Tod ging die Sammlung 1938 an den jüdischen Bankier Adolf Arnhold. Im Juli 1940 ist das Werk dann bei der Galerie der Brüder Nathan und Benjamin Katz in Dieren nachgewiesen, bei welcher es im selben Monat von Hans Posse, dem Sonderbeauftragten Adolf Hitlers für das «Führermuseum» in Linz, erworben wurde. Es kam 1945 in den Central Collecting Point in München, einer Kunstsammelstelle für die Rückgabe NS-verfolgungsbedingt entzogener Kulturgüter, und wurde nach dem Krieg an Holland restituiert. Ruzicka kaufte das Werk 1949 bei Nathan Katz, der in der Zwischenzeit eine Galerie in Basel gegründet hatte. Zurzeit bleibt unklar, unter welchen Umständen der Besitzwechsel zwischen den jüdischen Sammlern Arnhold und Katz erfolgt war. Ein NS-verfolgungsbedingter Entzug kann nicht ausgeschlossen werden. Das Werk wird weiter tiefenerforscht.
Recherchestand 30.06.2023
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Literatur (allgemein)
- Die Meisterwerke, hrsg. von Zürcher Kunstgesellschaft/Christian Klemm, Sammlungskatalog Kunsthaus Zürich, Ostfildern: Hatje Cantz, 2007, S. 50 (ill.).
- Kunsthaus Zürich. Gesamtkatalog der Gemälde und Skulpturen, hrsg. von Zürcher Kunstgesellschaft et al., Sammlungskatalog, Ostfildern: Hatje Cantz, 2007, S. 95.
- Seymour Slive: Frans Hals, Bd. 3 von 3, 1974, No. D 63, S. 150 [Nachfolger].
- Gemälde der Ruzicka-Stiftung (Text: L. Ruzicka), Ausst.-Kat. Kunsthaus Zürich, Zürich: Kunsthaus Zürich, 1949, No. 12.