Exemplar/Auflage
4. Guss (1942-1947)
Provenienz
- frühestens ab 1942 – 1949, Eugène Rudier (*1875, +1952) (Giesser/-in), Malakoff-ParisWerkverzeichnis Le Normand-Romain 2007 II.606.
- 1942, Arno Breker (*1900 Elberfeld (Wuppertal), +1991 Düsseldorf) (Auftraggeber/-in)1942 bestellt der deutsche Bildhauer Arno Breker bei der für ihn tätigen Pariser Giesserei Rudier für das "Führermuseum" in Linz den später am Kunsthaus Zürich vorliegenden 4. Guss. 1942 wird eine Teilanzahlung von 2 000 000 FRF an das Musée de Rodin, den Urheberrechtsinhaber, getätigt sowie zwischen 1942 und 1948 dem Giesser Rudier 1 000 000 FRF überwiesen. Der Guss wurde jedoch nicht ausgeliefert und erst 1947 für die Ausstellung "Metallgüsse aus der Werkstatt von Eugène Rudier Paris" (9. Juni – 23. Nov. 1947) nach Zürich geliefert (vgl. Archiv Musée Rodin, Paris, Korrespondenz mit Aude Chevalier vom 08.01.2020, compte-rendu du Conseil d'Administration restreint du Musée du 16 janvier 1950 und compte-rendu du Conseil d'Administration du Musée Rodin du 19 janvier 1951; Antoinette le Normand-Romain: Antoinette le Normand-Romain, Paris: Musée Rodin, 1999, S. 41 [erwähnt fälschlicherweise 1941 als Bestelldatum); Auguste Rodin. Das Höllentor. Zeichnungen und Plastik, hrsg. von Manfred Fath, Ausst.-Kat. Städtische Kunsthalle Mannheim, Mannheim: Städtische Kunsthalle, 1991, S. 172; Jürgen Trimborn: Arno Breker. Der Künstler und die Macht. Die Biographie, Berlin: Aufbau, 2011, S. 333, FN 399).
- 1949, Emil Georg Bührle (*1890 Pforzheim, +1956 Zürich) (Sammler/-in), Kauf auf Rechnung BaufondSitzungsprotokoll des Vorstands Archiv 10.30.10.13, 02.12.1949; Archiv Musée Rodin, Paris, Korrespondenz mit Aude Chevalier vom 8.1.2020, compte-rendu du Conseil d'Administration restreint du Musée du 16 janvier 1950 und compte-rendu du Conseil d'Administration du Musée Rodin du 19 janvier 1951.
- ab 1949, Zürcher Kunstgesellschaft | Kunsthaus Zürich (Museum), Zürich, Geschenk
Provenienzstatus (BAK)
A – Die Provenienz zwischen 1933 und 1945 ist rekonstruierbar und unbedenklich. Es kann mit grosser Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden, dass es sich beim Objekt um NS-Raubkunst handelt.
Literatur (Provenienz)
- Antoinette Le Normand-Romain: Rodin et le bronze. Catalogue des œuvre uvres conservées au Musée Rodin, Paris: Éditions de la Réunion des Musées Nationaux, 2007, Bd. II, S. 606.
- Antoinette le Normand-Romain: Antoinette le Normand-Romain, Paris: Musée Rodin, 1999., S. 41.
- Auguste Rodin. Das Höllentor. Zeichnungen und Plastik, hrsg. von Manfred Fath/ J. A. Schmoll gen. Eisenwerth, Ausst.-Kat. Städtische Kunsthalle Mannheim, Mannheim: Städtische Kunsthalle , 1991, S. 172.
- Jürgen Trimborn: Arno Breker. Der Künstler und die Macht. Die Biographie, Berlin: Aufbau, 2011., FN 399.
Zur Provenienz
Diese Fassung von Rodins «Höllentor» wurde als vierter Abguss des Werks zwischen 1942 und spätestens 1947 durch die Pariser Giesserei Rudier realisiert. Bestellt worden war der Guss 1942 durch den deutschen Bildhauer Arno Breker für das nationalsozialistische «Führermuseum» in Linz. Obwohl Zahlungen erfolgten, kam es bis zum Kriegsende 1945 nicht mehr zu einer Auslieferung, die Skulptur verblieb in Paris und im Eigentum Rudiers. Nach dem Krieg kam das Werk 1947 für eine Ausstellung von Metallgüssen aus der Giesserei Rudiers ans Kunsthaus. Zusammen mit drei weiteren Bronzen aus den Beständen Rudiers, zwei von Rodin und einem von Bourdelle, wurde das Höllentor 1949 dann für das Kunsthaus erworben. Während die genannten anderen Werke mit einem Beitrag der Stadt Zürich erworben wurden, gelangte das Höllentor über den sogenannten Baufonds und dadurch mit Mitteln Emil Bührles in die Sammlung. Dieser Baufonds war in Zusammenhang mit der Projektierung des von Emil Bührle bezahlten grossen Ausstellungs-Saals ins Leben gerufen worden.
Recherchestand 13.01.2022
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Literatur (allgemein)
- Die Meisterwerke, hrsg. von Zürcher Kunstgesellschaft/Christian Klemm, Sammlungskatalog Kunsthaus Zürich, Ostfildern: Hatje Cantz, 2007, S. 295 (ill.).
- Kunsthaus Zürich. Gesamtkatalog der Gemälde und Skulpturen, hrsg. von Zürcher Kunstgesellschaft et al., Sammlungskatalog, Ostfildern: Hatje Cantz, 2007, S. 145.
- Antoinette Le Normand- Romain: Rodin. La Porte de l'enfer, Paris: Citadelles & Mazenod, 2002.
- Auguste Rodin. Das Höllentor. Zeichnungen und Plastik, hrsg. von Manfred Fath/ J. A. Schmoll gen. Eisenwerth, Ausst.-Kat. Städtische Kunsthalle Mannheim, Mannheim: Städtische Kunsthalle , 1991.
- Albert E. Elsen: The Gates of Hell by Auguste Rodin, Stanford: Stanford University Press, 1985.
- Einmal Unterwelt und zurück. Die Erfindung des Jenseits, hrsg. von Thomas Habersatter et al., Ausst.-Kat. Residenzgalerie Salzburg, Salzburg, 2012, S. 122.
- Thomas D. Trummer (Hrsg.): Bilder der Pandemie, Köln: Walther König, 2020, S. 92 f. (ill.).