Provenienz
- Jan Provost (*1462 Mons (Hennegau), +1529 Brügge) (Künstler/-in)
- Verbleib unbekannt
- o.D. – 1906, Westmacott (Sammler/-in), LondonNederlands Instituut voor Kunstgeschiedenis RKD, https://rkd.nl/explore/images/64011 (11.05.2023).
- 1906 – höchstens bis 9.8.1925, Charles Sedelmeyer (*1837 Wien, +1925 Paris) (Kunsthändler/-in), ParisHuemer 1999, S. 19: Das Werk war höchstens bis 1925 im Besitz von Sedelmeyer, da er in diesem Jahr verstarb.
- [Verbleib unbekannt?]
- wohl, Curt Benedict (Kunsthändler/-in), Pariswie oben Fussnote 3.
- [Verbleib unbekannt?]
- o.D. – 3.6.1949, Vitale Bloch (*1900 Białystok, +1975 Paris) (Vermittler/-in), Den HaagZKG/KHZ Werkdossier, handschriftliche Notizen Leopold Ruzicka, 1949.
- 3.6.1949 – 1996, Ruzicka-Stiftung (Sammlung), Zürich, KaufZKG/KHZ Werkdossier Empfangsbescheinigung, Ruzicka-Stiftung, 03.06.1949; ZKG/KHZ Ruzicka-Akten, Abrechnung Ruzicka-Stiftung 1949, S. 4; Kunsthaus Zürich 2007 (Sammlungskatalog), S. 31.
- 1949 – 1996, Zürcher Kunstgesellschaft | Kunsthaus Zürich (Museum), Zürich, LeihgabeKunsthaus Zürich 2007 (Sammlungskatalog), wie oben Fussnote 9.
- ab 1996, Zürcher Kunstgesellschaft | Kunsthaus Zürich (Museum), Zürich, Tausch mit der Ruzicka-Stiftung mit Mitteln aus dem Legat Walter und Annemarie BoveriWie oben Fussnote 10.
Provenienzstatus
Hinweise auf NS-Raubkunst
Provenienzstatus (BAK)
C – Die Provenienz zwischen 1933 und 1945 ist nicht eindeutig geklärt oder weist Lücken auf. Aus den vorliegenden Recherchen ergeben sich keine Belege für NS-Raubkunst. Es liegen jedoch Hinweise auf NS-Raubkunst und / oder auffällige Begleitumstände vor. Die Herkunft muss weiter erforscht werden.
Literatur (Provenienz)
- Kunsthaus Zürich. Gesamtkatalog der Gemälde und Skulpturen, hrsg. von Zürcher Kunstgesellschaft et al., Sammlungskatalog, Ostfildern: Hatje Cantz, 2007, S. 31.
- Christian Huemer: «Charles Sedelmeyer (1837-1925): Kunst und Spekulation am Kunstmarkt in Paris», in: Österreichische Galerie Belvedere (Hrsg.): Belvedere Zeitschrift für bildende Kunst (5. Jahrgang 2/1999), Wien, 1999, S. 4-19, S. 19.
Zur Provenienz
Dieser Flügelaltar von Jan Provost befand sich einst in der Sammlung des Wahl-Pariser Sammlers und Kunsthändlers Charles Sedelmeyer. Der Verbleib des Werkes nach dessen Tod 1925 ist bislang ungeklärt. Ein beschriftetes Foto des Altars nennt den russisch-jüdischen Kunsthändler Vitale Bloch und Curt Benedict, Direktor der Galerie van Diemen & Co. in Berlin, als weitere Besitzer des Werks. Bloch war jüdischer Herkunft und versuchte sich durch die Zusammenarbeit mit NS-Funktionären vor der eigenen Verfolgung zu schützen. Zu welchem Zeitpunkt und in welchem Verhältnis Bloch und Benedict Besitzer des Werks waren, konnte noch nicht geklärt werden. Der Nobelpreisträger für Chemie und Kunstsammler Leopold Ruzicka erwarb das Werk schliesslich 1949 durch Vermittlung von Bloch und gab es noch im selben Jahr als Leihgabe ans Kunsthaus Zürich, bis es 1996 erworben werden konnte. Aktuell kann ein NS-verfolgungsbedingter Entzug nicht ausgeschlossen werden.
Recherchestand 30.06.2023
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Literatur (allgemein)
- Kunsthaus Zürich. Gesamtkatalog der Gemälde und Skulpturen, hrsg. von Zürcher Kunstgesellschaft et al., Sammlungskatalog, Ostfildern: Hatje Cantz, 2007, S. 31.
- Max J. Friedländer: Early Netherlandish Painting, Bd. 9 von 14, Leyden: Sijthoff, 1973, No. 125 [Joos van Cleve, Jan Provost, Joachim Patenier].
- Gemälde der Ruzicka-Stiftung (Text: L. Ruzicka), Ausst.-Kat. Kunsthaus Zürich, Zürich: Kunsthaus Zürich, 1949, No. 25.