Signatur/Inschrift
nicht bezeichnet
Beschriftung
unbekannt, derzeit keine Möglichkeit an Hinter- oder Unterseite zu gelangen
Provenienz
- Meister des Churwaldener Altars (Künstler/-in)
- Verbleib unbekannt
- spätestens ab 1951 – 1954, Benno Griebert (*1909 Berlin-Lichterfelde, +2000) (Kunsthändler/-in), MeersburgZKG/KHZ Inventarbogen/Werkdossier: Eingang 1951 sowie Zürcher Kunstgesellschaft, Jahresbericht 1954, S. 7, Ankäufe: «Alle drei Leihgaben seit 1951».
- ab 1954, Zürcher Kunstgesellschaft | Kunsthaus Zürich (Museum), Zürich, Kauf, 40'000 CHFWie oben Fussnote 3.
Provenienzstatus
Hinweise auf NS-Raubkunst
Provenienzstatus (BAK)
C – Die Provenienz zwischen 1933 und 1945 ist nicht eindeutig geklärt oder weist Lücken auf. Aus den vorliegenden Recherchen ergeben sich keine Belege für NS-Raubkunst. Es liegen jedoch Hinweise auf NS-Raubkunst und / oder auffällige Begleitumstände vor. Die Herkunft muss weiter erforscht werden.
Literatur (Provenienz)
- Jahresbericht 1954, hrsg. von Zürcher Kunstgesellschaft, Zürich, 1955, S. 7.
Zur Provenienz
Die Holzfigur einer Maria mit Kind war 1954 von Benno Griebert aus Meersburg angekauft worden. Sie befand sich schon seit 1951 als Leihgabe von diesem im Kunsthaus. Der Kunsthistoriker und Kunsthändler Benno Griebert war mit der Ausstellung «Madonnen am Bodensee» 1950 in Schloss Meersburg als Händler spätgotischer Objekte bekannt geworden. Vor 1945 war er als Berater für eine Organisation tätig, die mit der Beschlagnahme von Kulturgütern in den besetzten Gebieten befasst war. Grundsätzlich ist es schwierig, mittelalterliche Holzfiguren und deren Vorbesitzer zu identifizieren, insbesondere wenn die Angabe zum Künstler wie hier wechselte und sie eher beschreibende Titel besitzen. Bei der Figur konnte kein konkreter Hinweis auf einen NS-verfolgungsbedingten Entzug gefunden werden, aber die Verstrickung von Griebert in den NS-Raub ist ein Verdachtsmoment. Der aktuelle Forschungsstand ermöglicht keine abschliessende Beurteilung, ob das Werk NS-Raubkunst ist oder nicht. Zum jetzigen Zeitpunkt sind alle bekannten Quellen dazu ausgeschöpft.
Recherchestand 30.09.2024
Haben Sie Fragen, Kritik, Anregungen, weiterführende Informationen? Bitte richten Sie eine Nachricht an provenienzforschung(at)kunsthaus.ch.
Literatur (allgemein)
- Die Meisterwerke, hrsg. von Zürcher Kunstgesellschaft/Christian Klemm, Sammlungskatalog Kunsthaus Zürich, Ostfildern: Hatje Cantz, 2007, S. 17 (ill.).
- Reformation, hrsg. von Andreas Rüfenacht/Zürcher Kunstgesellschaft/Kunsthaus Zürich, Ausst.-Kat. Kunsthaus Zürich, 2017, No. 15.
- Kunsthaus Zürich. Gesamtkatalog der Gemälde und Skulpturen, hrsg. von Zürcher Kunstgesellschaft et al., Sammlungskatalog, Ostfildern: Hatje Cantz, 2007, S. 22.
- Albrecht Miller: «Die Meister des Churwaldener Altars», in: Astrid von Beckerath (Hrsg.): Spätgotische Flügelaltäre in Graubünden und im Fürstentum Liechtenstein, Chur: Verlag Bündner Monatsblatt, 1998, S. 137-147, S. 137-147; S. 138 f..