Reigentanz. Nach Gottfried Kellers «Hadlaub»

In dieser Szene wird der Minnesänger Hadlaub dargestellt, wie er einsam musizierend durch den Wald wandelt, und dabei auf Fides und einen tanzenden Reigen stösst. Gottfried Kellers Novelle «Hadlaub» erzählt die romantisierte Lebensgeschichte des Zürcher Minnesängers Johannes Hadlaub (2. Hälfte des 13. Jahrhunderts – Anfang des 14. Jahrhunderts in Zürich) und verknüpft sie mit der Entstehung des berühmten «Codex Manesse». Im Mittelpunkt steht die Liebesgeschichte zwischen Johannes und Fides, der unehelichen Tochter der Fürstäbtissin Kunigunde und des Bischofs Heinrich von Klingenberg. Fides wächst in Zürich im Haus des Sammlers Rüdiger Manesse auf, während Johannes als talentierter Schüler des Chorherrn Konrad von Mure in die städtische Gelehrtenschule aufgenommen wird. Später führt Manesses Sohn Johannes Hadlaub in den Manesse-Kreis ein, wo der junge Minnesänger erstmals mit seinen Liedern beeindruckt. Ein zentraler Wendepunkt ist Manesses Vorschlag, die verstreuten Minnelieder verschiedener Autoren in einem Sammelband zu bewahren. Hadlaub wird als idealer Schreiber ausgewählt und beginnt eine ausgedehnte Reise, um die Werke zusammenzutragen. Währenddessen entwickelt sich seine heimliche Liebe zu Fides. Auf Anraten ihres Pflegevaters Manesse, der in Hadlaubs persönlichen Gedichten an Fides viel Potenzial sieht, lässt sie seine Schriften unbeantwortet, um ihn zu weiteren Werken zu inspirieren, die in die Sammlung eingehen sollen. Später wird die Liebe der beiden offenkundig gemacht und stösst auf gesellschaftliche Widerstände, insbesondere durch Fides' Standeserhöhung und das Werben eines adligen Rivalen. Letztlich verteidigen Manesse und Hadlaubs Vater die Verbindung. Dank Hadlaubs wirtschaftlicher Sicherheit und seinem Ruhm als Dichter wird die Verbindung gesellschaftlich anerkannt, und das Paar verlobt sich. Fides verlässt ihr Wasserschloss und wird Bürgerin von Zürich, womit die Novelle ein glückliches Ende findet. Gegenstück zu Inv. 875. Quelle