Signatur/Inschrift
bez. auf dem mittleren Schlitten: S.V.R / 1653 [Monogramm]
Werkverzeichnis
Stechow 1938 68.6.
Provenienz
- Jacob van Ruisdael (*1628 Haarlem, +1682 Amsterdam) (Künstler/-in)
- Verbleib unbekannt
- o.D. – 15.3.1929, E. B. Forster (Sammler/-in), Warmwell House (Dorchester)Stechow 1938 68.6.
- 15.3.1929, Unbekannt (Auktion), London, Lot 95ZKG/KHZ Werkdossier, handschriftliche Notiz von Leopold Ruzicka.
- 15.3.1929 – mindestens bis 1934, Frank T. Sabin (Kunsthandel), London, KaufWie oben Fussnote 3; wie oben Fussnote 4: «In London 1929 versteigert für £ 3465 an den Kunsthändler F. T. Sabin London».
- Verbleib unbekannt
- spätestens ab 1935 – 1941, D. Katz (Kunsthandel), DierenWie oben Fussnote 3.
- 1941, Hanns Schaeffer (*1886, +1967) (Kunsthandel), Kommission?Ab 1936 und während der Kriegsjahre war Schaeffer in einer Konsignationspartnerschaft mit der niederländischen Handelsfirma D. Katz in Dieren. Bereits Ende 1939 schickte Katz Teile der umfangreichen Gemäldesendung der Firma D. Katz als Kommissionsware für den amerikanischen Markt an den New Yorker Kunsthandel Schaeffer. Mit dem Ziel die Bilder vor dem befürchteten Zugriff der Deutschen in Sicherheit zu bringen. Der regelmäßige Geschäftsverkehr mit der Familie Katz (Benjamin, David, Hanna, Joseph, Nathan und W. Katz) wurde auch nach dem Krieg fortgesetzt. Aufgrund dieser Ausgangslage, wird zum aktuellen Zeitpunkt davon ausgegangen, dass es sich bei der Provenienzangabe Katz - Schaeffer - Katz um direkte Besitzwechsel oder Kommissionware handelt. Die Provenienz muss weiter erforscht werden.
Werkrückseite; Sabine Beneke: «Bruno Lohse und die Kaiserbilder Albrecht Dürers im Deutschen Historischen Museum. Eine Spurensuche», https://www.dhm.de/assets/DHM/Download/Sammlung/Forschung/Beneke_Lohse.pdf (25.05.2023); Schaeffer Galleries records, «Biographical / Historical Note», https://oac.cdlib.org/findaid/ark:/13030/kt8w103782/admin/ (25.05.2023).
- 1941 – 11.9.1947, Nathan Katz (*1893 Dieren, +1949) (Kunsthändler/-in), BaselZKG/KHZ Werkdossier, Rechnung der Galerie Katz Basel an Leopold Ruzicka, 11.09.1947.
- 11.9.1947 – 27.12.1948, Leopold Ruzicka (*1887 Vukovar, +1976 Mammern) (Sammler/-in), KaufSitzungsprotokoll der Sammlungskommission, 23.12.1948 I., Archiv ZKG/KHZ, 10.30.10.42; Zürcher Kunstgesellschaft 1949 Jahresbericht, S. 4; ZKG/KHZ Werkdossier, wie oben Fussnote 9; Kunsthaus Zürich 2007 (Sammlungskatalog), S. 100.
- 27.12.1948 – 2005, Ruzicka-Stiftung (Sammlung), Zürich, ÜbertragungSitzungsprotokoll der Sammlungskommission, wie oben Fussnote 10; Zürcher Kunstgesellschaft 1949 Jahresbericht, wie oben Fussnote 10; Kunsthaus Zürich 2007 (Sammlungskatalog), S. 100.
- 1949 – 2005, Zürcher Kunstgesellschaft | Kunsthaus Zürich (Museum), LeihgabeWie oben Fussnote 10.
- ab 2005, Zürcher Kunstgesellschaft | Kunsthaus Zürich (Museum), Zürich, GeschenkKunsthaus Zürich 2007 (Sammlungskatalog), wie oben Fussnote 10.
Provenienzstatus
Hinweise auf NS-Raubkunst
Provenienzstatus (BAK)
C – Die Provenienz zwischen 1933 und 1945 ist nicht eindeutig geklärt oder weist Lücken auf. Aus den vorliegenden Recherchen ergeben sich keine Belege für NS-Raubkunst. Es liegen jedoch Hinweise auf NS-Raubkunst und / oder auffällige Begleitumstände vor. Die Herkunft muss weiter erforscht werden.
Literatur (Provenienz)
- Wolfgang Stechow: Salomon van Ruysdael. Eine Einführung in seine Kunst. Mit kritischen Katalog der Gemälde, Berlin: Mann, 1938, 68.6..
- Kunsthaus Zürich. Gesamtkatalog der Gemälde und Skulpturen, hrsg. von Zürcher Kunstgesellschaft et al., Sammlungskatalog, Ostfildern: Hatje Cantz, 2007, S. 100.
- Jahresbericht 1948, hrsg. von Zürcher Kunstgesellschaft, Zürich, 1949, S. 4.
Zur Provenienz
Dieses Gemälde von Salomon van Ruysdael stammt aus der Sammlung des Nobelpreisträgers und Kunstsammlers Leopold Ruzicka, woraus es 2005 dem Kunsthaus Zürich geschenkt wurde. Spätestens ab 1935 war das Werk in der Sammlung der Brüder Nathan und Benjamin Katz im holländischen Dieren. Um Bilder vor dem Zugriff der Nationalsozialisten in Sicherheit zu bringen, schickten die beiden jüdischen Kunsthändler Ende 1939 Teile des Gemäldebestands als Kommissionsware für den amerikanischen Markt an Hanns Schaeffer nach New York. Der regelmässige Geschäftsverkehr zwischen Schaeffer und der Familie Katz wurde auch nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs fortgesetzt. Das Gemälde wurde in New York nicht verkauft und ging zurück an die Firma Katz, mittlerweile geführt von Nathan Katz in Basel, von dem Ruzicka das Gemälde 1947 erwarb. Es wird vermutet, dass hier jeweils direkte Besitzwechsel stattfanden und es keine Lücken in der Provenienz gibt. Da aber Belege fehlen, kann ein NS-verfolgungsbedingter Entzug aktuell nicht gänzlich ausgeschlossen werden.
Recherchestand 30.06.2023
Haben Sie Fragen, Kritik, Anregungen, weiterführende Informationen? Bitte richten Sie eine Nachricht an provenienzforschung(at)kunsthaus.ch.
Literatur (allgemein)
- Kunsthaus Zürich. Gesamtkatalog der Gemälde und Skulpturen, hrsg. von Zürcher Kunstgesellschaft et al., Sammlungskatalog, Ostfildern: Hatje Cantz, 2007, S. 100.
- Gemälde der Ruzicka-Stiftung (Text: L. Ruzicka), Ausst.-Kat. Kunsthaus Zürich, Zürich: Kunsthaus Zürich, 1949, No. 33.
- Wolfgang Stechow: Salomon van Ruysdael. Eine Einführung in seine Kunst. Mit kritischen Katalog der Gemälde, Berlin: Mann, 1938, No. 6, ill. No. 25, S. 25, 51, 68.
- Landschaften. Orte der Malerei, hrsg. von Philippe Büttner, Ausst.-Kat. Kunsthaus Zürich, Zürich, 2020, No. 39.