Werkverzeichnis
Maison I-105
Provenienz
- Honoré Daumier (*1808 Marseille, +1879 Valmondois, Val-d'Oise) (Künstler/-in)
- Verbleib unbekannt
- o.D. – mindestens bis 20.12.1900, Georges Viau (*1855 Nancy, +1939 Paris) (Sammler/-in), ParisMaison 1968, No. I-105; dieser Eintrag wird durch einen Brief von Paul Cassirer, Berlin, an Paul Durand Ruel, Paris, vom 20.12.1900 gestützt, der bestätigt, dass ein Gemälde, das später als Le café identifiziert wurde, zusammen mit vier anderen Gemälden von Daumier im Besitz von M. Viau eingetroffen war, Echte/Feilchenfeldt 2011, S. 385. Das Gemälde ist jedoch weder in den Verkaufskatalogen der Sammlung Viau bei Durand-Ruel, Paris, 1907 aufgeführt, noch taucht es unter Viaus Namen auf der Exposition Daumier, Syndicat de la presse artistique (Ecole nationale des Beaux-Arts), Paris 1901, auf, wo es laut Maison als No. 85 gezeigt wurde. Diese Behauptung wird durch die Tatsache erschwert, dass die in diesem Katalog für die No. 85 angegebenen Masse von 22 x 40 cm erheblich von den Massen des Gemäldes abweichen.
- Verbleib unbekannt
- o.D. – 29.4.1927, James F. Murray (*1850, +1933) (Sammler/-in), AberdeenAuktion Christie's (29.04.1927), No. 38.
- 29.4.1927, Christie, Manson & Woods Ltd. (Auktion), London, Lot 38Wie oben Fussnote 5.
- 29.4.1927 – o.D., M. Knoedler & Co. (Galerie), New York, NY, KaufAStEGB, E-Mail-Nachricht von Christie's London, an die Stiftung Sammlung E.G. Bührle, 14.01.2008.
- Verbleib unbekannt
- spätestens ab 17.9.1938 – 1942, Alexander Lewin (*1879 Wien, +1942 Schweiz), Guben, Monte CarloKat. Stedelijk Museum, Amsterdam 1938, No. 86; als Leihgeber der Bilder wird angegeben: Paul Cassirer, Amsterdam. Das Gemälde wurde am 17.09.1938 beim Amsterdamsche Kunsthandel Paul Cassirer & Co. N.V., Amsterdam, als Depositum eingelagert; als Eigentümer wird A. Lewin im Inventarbuch der Galerie genannt. In der Folge wurde es am 27.10.1938 dem Kunstmuseum St. Gallen übergeben, AStEGB, Brief von Walter Feilchenfeldt [Sohn von Dr. Walter Feilchenfeldt], Zürich, an die Stiftung Sammlung E.G. Bührle, 10.06.2008, zitiert nach dem Inventarbuch des Amsterdamsche Kunsthandel Paul Cassirer & Co. N.V., Amsterdam, Eintrag No. 77, 17.9.1938, handschriftlich verfasst von Dr. Helmut Lütjens, Leiter der Amsterdamer Filiale von Cassirer.
- 17.9.1938 – 27.10.1938, Galerie Paul Cassirer & Co. (Galerie), Amsterdam, VerwahrungWie oben Fussnote 9.
- frühestens ab 27.10.1938 – mindestens bis 1947, Kunstmuseum St. Gallen (Museum), St. Gallen, VerwahrungWie oben Fussnote 9.
- 1942 – 1947, Alice J. Kurz (*1908, +2000 New York, NY), Hastings-on-Hudson, NY, NachlassTochter von Alexander Lewin, wie oben Fussnote 9.
- spätestens ab 8.10.1947 – o.D., Walter Feilchenfeldt (*1894 Berlin, +1953 Zürich) (Kunsthändler/-in), ZürichVon der oben Genannten erhalten, als Honorar für die Betreuung der Gemälde ihres verstorbenen Vaters während der Kriegsjahre; Dr. Walter Feilchenfeldt verlangte ein Honorar von CHF 60.000 (inkl. Zinsen) und schätzte das Gemälde als gleichwertig zu diesem Betrag, Brief wie oben Fussnote 9, zitiert nach einem Brief von Dr. Walter Feilchenfeldt, Zürich, an Alice Kurz, 05.08.1946; das Gemälde ging schliesslich Anfang Oktober 1947 in den Besitz von Feilchenfeldt über, Brief wie oben Fussnote 9, zitiert nach einem Brief von Marianne Feilchenfeldt, Zürich, an Grete Ring, London, 08.10.1947, wonach das Gemälde anstelle des genannten Honorars in den Besitz von Walter Feilchenfeldt übergegangen war.
- [Verbleib unbekannt?]
- o.D. – 15.2.1948, Fritz Nathan (*1895 München, +1972 Zürich) (Kunsthändler/-in), St. GallenAStEGB, Eingangsbuch I, 15.02.1948.
- 15.2.1948 – 28.11.1956, Emil Georg Bührle (*1890 Pforzheim, +1956 Zürich) (Sammler/-in), Zürich, KaufWie oben Fussnote 15. Walter Feilchenfeldt und Fritz Nathan arbeiteten bei der Annäherung an Emil Bührle in den Jahren bis 1948 oft eng zusammen. Feilchenfeldt erhielt bei Kriegsausbruch zwar eine Einwanderungsbewilligung in die Schweiz, doch wurde ihm eine Arbeitsbewilligung verweigert, so dass er nicht offiziell als Kunsthändler tätig sein konnte. Im Gegensatz zu Feilchenfeldt lebte Fritz Nathan, der früher als Kunsthändler in München niedergelassen war, seit 1936 in der Schweiz und hatte eine Arbeitsgenehmigung erhalten. Wie in anderen Fällen lief der Verkauf eines Kunstwerks von Feilchenfeldt an einen Schweizer Sammler über Nathan, ohne dass schriftliche Dokumente vorlagen, die Feilchenfeldt als Partner der Transaktion auswiesen, AStEGB, Brief von Walter Feilchenfeldt, Zürich, an die Stiftung Sammlung E.G. Bührle, 24.02.2008.
- 28.11.1956 – 1960, Nachlass Emil Bührle, Zürich, Nachlass
- ab 1960, Stiftung Sammlung E.G. Bührle (Sammlung), Zürich, Geschenk, Inv.-Nr. 29
- ab 2021, Zürcher Kunstgesellschaft | Kunsthaus Zürich (Museum), Zürich, Leihgabe
Literatur (Provenienz)
- Honderd Jaar Fransche Kunst, Ausst.-Kat. Stedelijk Museum, Amsterdam, Amsterdam, 1938, No. 86.
- K. E. Maison: Honoré Daumier. Catalogue Raisonné of the Paintings, Watercolours and Drawings, Paris/London: Arts et Métiers Graphiques, 1968, Vol. 1, No. I-105.
- Catalogue of the Collection of Highly Important Modern Pictures and Drawings, The Property of Sir James Murray, Christie's, London, 29. April 1927, London 1927, No. 38.
- Kunstsalon Bruno & Paul Cassirer. Die Ausstellungen 1898–1901; ["Das Beste aus aller Welt zeigen"], hrsg. von Bernhard Echte/Walter Feilchenfeldt/Petra Cordioli, Ausst.-Kat. Kunstsalon und Verlagsbuchhandlung Bruno & Paul Cassirer, Wädenswil: Nimbus, Kunst und Bücher, 2011, S. 385.
Zur Provenienz
Die Herkunftsgeschichte dieses Werks wird zurzeit am Kunsthaus Zürich erforscht. Die neuen Erkenntnisse dieser Recherche werden hier veröffentlicht.
Recherchestand 31.12.2021
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Literatur (allgemein)
- Die Sammlung Emil Bührle. Geschichte, Gesamtkatalog und 70 Meisterwerke, hrsg. vom Schweizerischen Institut für Kunstwissenschaft (SIK-ISEA), München: Hirmer, 2021, No. 156, S. 264 (ill.).
- Sammlung Emil G. Bührle. Festschrift zu Ehren von Emil G. Bührle zur Eröffnung des Kunsthaus-Neubaus und Katalog der Sammlung Emil G. Bührle, hrsg. von Kunsthaus Zürich, Sammlungskatalog Kunsthaus Zürich, Zürich, 1958, No. 126, S. 92.