La Danse des saisons

1662

Ausgestellt
Kopie nach Claude Lorrainum 1600 Chamagne (Lothringen) – 1682 Rom
Es sind 5 Werke von Claude Lorrain online.
Es sind 1806 Malereien online.
Durch den Eintrag im Testament des Künstlers von 1662, eine Vorzeichnung und eine Radierung ist die Existenz eines derartigen Gemäldes bezeugt. Als die vorliegende Fassung von hoher Qualität auftauchte, publizierte sie Marcel Roethlisberger, der den kritischen Werkkatalog des Künstlers (Yale University Press, 1961) verfasste und die massgebliche Autorität für Claude Lorrain ist, in zwei ausführlichen Artikeln (1987, 1989), die eine positive Resonanz in der Fachliteratur fanden. Um 2020 tauchte an einer kleinen Auktion eine andere Version auf, deren schlechter Zustand kein näheres Urteil mehr erlaubt, aber an gewissen Details erkennen lässt, dass die Zürcher Fassung zwar die beste Vorstellung des Bildes gibt, aber nicht das Original ist. Die Bildidee beruht auf einem Concetto Giulio Rospigliosis (1600-1669), dem nachmaligen Papst Clemens IX., den um 1635 auch Poussin in dessen Auftrag behandelt hatte (London, Wallace Collection). Die Gruppe des Sonnengottes, nach dem Apoll vom Belvedere gestaltet, mit den vier Jahreszeiten, die den zyklischen Rhythmus der Natur evozieren und mit den Grazien gleichgesetzt wurden, folgt einer Illustration des ikonographischen Handbuchs von Vincenzo Cartari: Le Imagini de i Dei de gli antichi (1571). Die Figur des Chronos, des Gottes der Zeit, mit der für ihn ungewöhnlichen, auf die Sphärenharmonie verweisenden Lyra schliesst an die entsprechende Gestalt bei Poussin an. In Claudes Testament 1662 seinem Lieblingsneffen Jean zugedacht, dürfte er das Original und seine einzige Allegorie für sich selbst gemalt haben, seine 1662 datierte Radierung gleichen Themas und deren Vorzeichnung weiter entwickelnd.
Weitere Titel
Der Tanz der Jahreszeiten The Dance of the Seasons Il ballo delle quattro stagioni [original]
Medium
Öl auf Kupfer
Dimensionen
Bildmass: 28 x 35 cm
Inventarnummer
2004/0007
Creditline
Kunsthaus Zürich, Geschenk des Holenia Trust im Andenken an Joseph H. Hirshhorn, 2004