Provenance
- Peter Paul Rubens (*1577 Siegen, +1640 Antwerpen) (Künstler/-in)
- [Verbleib unbekannt?]
- Herzog von Infantado (Sammler/-in), MadridAlpers 1971, Bd. 9, S. 245-246.
- Verbleib unbekannt
- 11.5.1896, Unbekannt (Auktion), Madrid, Lot 136Wie oben Fussnote 3.
- 5.1896 – o.D., Herzog von Osuna (Sammler/-in), KaufAusst.-Kat. Musées royaux des beaux-arts de Belgique 1937, S. 121-122, Nr. 1365.
- P. & D. Colnaghi & Co. Ltd. (Kunsthandel), LondonWie oben Fussnote 3; Werkrückseite.
- Verbleib unbekannt
- 1912 – o.D., Baron Mór Lipót Herzog (*1869 Bedapest, +1934) (Sammler/-in), BudapestWie oben Fussnote 6.
- [Verbleib unbekannt?]
- spätestens ab 1932 – o.D., Stefan Auspitz von Artenegg (*1869 Wien, +1945 Wien) (Sammler/-in), Wien, V/231Wie oben Fussnote 6; RKD Nederlands Instituut voor Kunstgeschiedenis, Archiv Bachstitz Gallery, 186 Voorraadboek I met stukken uit de Von Auspitz Collectie die voor verkoop in New York zijn bedoeld, 1932-1933: V/231.
Stefan Auspitz führte das Bankhaus Auspitz, Lieben & Co. in Wien. Infolge der Weltwirtschaftskrise 1931 ging es in Konkurs und er haftete mit seinem persönlichen Vermögen. Seine Kunstsammlung wurde daraufhin aufgelöst und der Immobilienbesitz verkauft. Noch im Jahr 1931 verkaufte Auspitz seine Sammlung an den aus Wien stammenden Kunsthändler Kurt Walter Bachstitz in den Haag. Die zur Ausfuhr freigegebenen Objekte wurden 1932 nach Den Haag exportiert. Einige Werke wurden, aufgrund deren Bedeutung für das österreichische Kulturerbe, mit einer Ausfuhrsperre belegt. Angeblich war 1938 noch ein verbleibender Teil der Kunstsammlung bei der Spedition E. Bäuml als Pfand eingelagert, da eine Restrate von 70.000 US-Dollar noch nicht beglichen worden war. 1941 wurden diese eingelagerten Werke von der VUGESTA beschlagnahmt und veräussert. Stefan Auspitz wurde im November 1940, aufgrund eines Besuchs einer Parkanlage und Unterlassung der Kennzeichnungspflicht von der GESTAPO verhaftet. Am 9. Oktober 1942 erfolgte die Deportation nach Theresienstadt. Er erlebte die Befreiung durch die Rote Armee im Mai 1945, starb jedoch wenige Monate später.
- o.D. – mindestens bis 1937, Galerie Bachstitz (Galerie), Den HaagWie oben Fussnote 6; Werkrückseite; ZKG/KHZ Werkdossier, handschriftliche Notizen von Leopold Ruzicka; Restitutions Committee, «Recommendation regarding Bachstitz», Report number: RC 1.78, https://www.restitutiecommissie.nl/en/recommendation/bachstitz/ (25.05.2023).
Kurt Walter Bachstitz, der jüdischer Herkunft war und die österreichische Staatsbürgerschaft besass, übernahm die bedeutende Sammlung von Stefan Auspitz. Der Hauptsitz seiner Kunsthandlung befand sich in Den Haag. 1938 liess sich Bachstitz mit seiner Familie in den Niederlanden nieder. Daraufhin wurde ihm seine österreichische Staatsbürgerschaft entzogen. Recherchen haben gezeigt, dass die Galerie Bachstitz in den ersten Kriegsjahren eine große Anzahl von Gemälden an die Deutschen verkaufte, insbesondere an Dr. H. Posse, einen Kunsteinkäufer für Hitler, und an andere Nazi-Käufer wie Dr. E. Göpel und Bachstitz' Schwager W.A. Hofer. Einige davon wohl auch unter Zwang und ohne dafür Gegenleistung zu erhalten. Das Werk von Rubens taucht in einem Lagerbuch auf, in welchem Werke aus der Sammlung Auspitz, die für den Verkauf in New York bestimmt waren, gelistet wurden. Datiert ist das Buch in die Jahre 1932-1933. Das Gemälde von Rubens wird unter der Nummer V/231 aufgelistet. Bisher ist unbekannt ab wann und bis wann Stefan Auspitz und auch Kurt Walter Bachstitz im Besitz des Gemäldes waren und unter welchen Umständen der jeweilige Besitzwechsel erfolgte. Aktuell kann somit ein NS-verfolgungsbedingter Entzug nicht ausgeschlossen werden. Das Werk wird weiter prioritär tiefenerforscht.
- Verbleib unbekannt
- spätestens ab 1944 – 22.7.1949, Sir Felix Cassel (*1869, +1953) (Sammler/-in), Luton (Bedfordshire)Wie oben Fussnote 3; Korrespondenz von Matthiesen an Leopold Ruzicka, 20.07.1949; E-Mail-Korrespondenz Ruth Krul, 05.11.2024.
- 22.7.1949, Leopold Ruzicka (*1887 Vukovar, +1976 Mammern), KaufZKG/KHZ Werkdossier, wie oben Fussnote 14: Erworben 1949 durch die Vermittlung der Galerie Matthiesen; ZKG/KHZ Ruzicka-Akten, Abrechnung Ruzicka-Stiftung 1949, S. 5: «am 22. Juli 1949 von Herrn F.M.Z. Matthiesen, via Jean Pierre Durand, Genf».
- 22.7.1949 – 2005, Ruzicka-Stiftung (Sammlung), Zürich, ÜbertragungWie oben Fussnote 15.
- 1949 – 1985, Zürcher Kunstgesellschaft | Kunsthaus Zürich (Museum), Zürich, LeihgabeKunsthaus Zürich 2007 (Sammlungskatalog), S. 95.
- 10.1.1985 – 12.10.1988, Unbekannt, Zürich, DiebstahlZKG/KHZ Werkdokument.
- 12.10.1988 – 22.11.1988, Zürich Versicherungs-Gesellschaft AG, Zürich (in Kunsthaus als Leihgabe)Wie oben Fussnote 18.
- 22.11.1988 – 1989, Zürcher Kunstgesellschaft | Kunsthaus Zürich (Museum), Zürich, LeihgabeWie oben Fussnote 18.
- ab 1989, Zürcher Kunstgesellschaft | Kunsthaus Zürich (Museum), Zürich, Geschenk, durch ein Geschenk der Karl und Sophie Binding Stiftung zurückerworbenZKG/KHZ Werkdossier.
Provenance category
indications of being looted art
Provenance category (FOC)
C – The provenance from 1933 to 1945 has not been conclusively clarified; gaps in the ownership history remain. According to current research, there is no evidence of Nazi-looted art. There are, however, implications of Nazi-looted art and / or conspicuous circumstances.
Literature (provenance)
- Svetlana L. Alpers: The Decoration of the Torre de la Parada (Corpus Rubenianum Ludwig Burchard, Part IX), London: Phaidon Press, 1971, Bd. 9, S. 245-246.
- Catalogue de l'exposition esquisses de Rubens août–septembre 1937, Ausst.-Kat. Musées royaux des Beaux-Arts de Belgique, Brüssel: Editions de la Connaissance, 1937, S. 121-122, Nr. 1365.
- Kunsthaus Zürich. Gesamtkatalog der Gemälde und Skulpturen, hrsg. von Zürcher Kunstgesellschaft et al., Sammlungskatalog, Ostfildern: Hatje Cantz, 2007, S. 95.
About the provenance
The provenance of this artwork is currently under review at Kunsthaus Zürich. New findings of this research will be published here.
State of research 30.06.2023
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Literature (general)
- Die Meisterwerke, hrsg. von Zürcher Kunstgesellschaft/Christian Klemm, Sammlungskatalog Kunsthaus Zürich, Ostfildern: Hatje Cantz, 2007, S. 64 (ill.).
- Kunsthaus Zürich. Gesamtkatalog der Gemälde und Skulpturen, hrsg. von Zürcher Kunstgesellschaft et al., Sammlungskatalog, Ostfildern: Hatje Cantz, 2007, S. 95.
- Gemälde der Ruzicka-Stiftung (Text: L. Ruzicka), Ausst.-Kat. Kunsthaus Zürich, Zürich: Kunsthaus Zürich, 1949, No. 27.
- The Oil Sketches of Peter Paul Rubens. A Critical Catalogue, hrsg. von Julius S. Held, Sammlungskatalog The National Gallery of Art, Washington, Princeton: University Press, 1980, No. 206.
- Svetlana L. Alpers: The Decoration of the Torre de la Parada (Corpus Rubenianum Ludwig Burchard, Part IX), London: Phaidon Press, 1971, No. 46a.