Signatur/Inschrift
bez. o. M. weisses Wappen mit schrägem Balken in Rot und Gold
Beschriftung
verso auf Holzplatte o. l. in Blau: JB 8110 [hs]; o. M. weisse KHZ-Etikette; o. M. zwei schwarze Zollstempel: Zoll 1130; o. M. in Blau: 112 [hs]; u. l. kleine weisse KHZ-Etikette
Provenienz
- Ulrich Mair von Kempten (*1468 bezeugt in Kempten, +1501 letzte Erwähnung in Meran) (Künstler/-in)
- Verbleib unbekannt
- wohl, o.D. – 25.5.1930, Eugene Pelletier (+1930) (Sammler/-in), ParisProcès-verbal de la vente du 03/12/1930 administrée par Me Hémard, S. 1, Archives de Paris, D126E3 7; Auktion Hôtel Drouot 3.12.1930, Lot 31.
- 25.5.1930 – 3.12.1930, Nachlass Eugene Pelletier (Sammlung), Paris, NachlassWie oben Fussnote 3.
- 3.12.1930, Hôtel Drouot (Auktion), Paris, Lot 31, als "Ecole rhénane", Rückseite: Martyrium der Heiligen UrsulaAuktion Hotel Drouot 1930, Lot 31.
- 3.12.1930 – o.D., M. Vinot, Paris, Kauf, 24000.00 FRFProcès-verbal de la vente du 03/12/1930 administrée par Me Hémard, Archives de Paris, D126E3 7, S. 2 ; Gazette de l’Hôtel Drouot, 06.12.1930.
- Verbleib unbekannt
- o.D. – 26.11.1943, Xaver Scheidwimmer (*1893 Dingolfing, +1980 München) (Kunsthändler/-in), MünchenZI München/Photothek, Archiv Julius Böhler, Karteisystem München, M_43-0145, S. 1.
- 26.11.1943 – 28.11.1952, Kunsthandlung Julius Böhler (Kunsthandel), München, KaufWie oben Fussnote 8; ZKG/KHZ Inventarbuch Slg.; Sitzungsprotokoll der Sammlungskommission, 28.11.1952, S. 3, Archiv ZKG/KHZ, 10.30.10.42a; Schreiben von Julius Böhler an René Wehrli, 17.11.1952, Archiv ZKG/KHZ, Eingehende Korrespondenz Sammlung, 10.30.30.309.
- 28.11.1952, Fritz Nathan (*1895 München, +1972 Zürich) (Vermittler/-in), MünchenWie oben Fussnote 8.
- ab 28.11.1952, Zürcher Kunstgesellschaft | Kunsthaus Zürich (Museum), Zürich, Kauf, 6'779 CHFSitzungsprotokoll der Sammlungskommission, wie oben Fussnote 9.
Provenienzstatus
Hinweise auf NS-Raubkunst
Provenienzstatus (BAK)
C – Die Provenienz zwischen 1933 und 1945 ist nicht eindeutig geklärt oder weist Lücken auf. Aus den vorliegenden Recherchen ergeben sich keine Belege für NS-Raubkunst. Es liegen jedoch Hinweise auf NS-Raubkunst und / oder auffällige Begleitumstände vor. Die Herkunft muss weiter erforscht werden.
Literatur (Provenienz)
- Catalogue des Tableaux Anciens Oeuvres Importantes du Moyen Age et de la Renaissance. Objets d’Art et de haute Curiosité: Ivoires, Emaux, Champlevés et Peints de Limoges […] du Moyen Age, Renaissance, des XVIIe et XVIIIe Siècles. Composant la Collection de M. Pelletier, Hotel Drouot, Paris, 03. Dezember 1930, Lot 31.
Zur Provenienz
«Die Marter der Zehntausend Ritter» wurde 1952 von der Münchner Kunsthandlung Julius Böhler für das Kunsthaus Zürich erworben. Im Archiv der Kunsthandlung ist vermerkt, dass es sich ursprünglich um zwei Altartafeln handelte, die zwischen 1930 und 1943 getrennt wurden. Beide Tafeln hatte Böhler 1943 von Xaver Scheidwimmer erworben. Er führte zusammen mit seinem Bruder Jakob eine Kunsthandlung in München und war ab 1937 Kunstsachverständiger beschlagnahmter, jüdischer Sammlungen im Auftrag der Nationalsozialisten. Von November 1938 bis Februar 1939 beteiligten sie sich am Kunstraub jüdischer Sammlungen in München. Unklar ist, unter welchen Umständen Scheidwimmer in den Besitz der Tafeln gekommen war. Es gibt zwar keinen konkreten Hinweis auf einen NS-verfolgungsbedingten Entzug, aber die Verstrickung Scheidwimmers in den NS-Raub ist ein Verdachtsmoment. Der aktuelle Forschungsstand ermöglicht keine abschliessende Beurteilung, ob das Werk NS-Raubkunst ist oder nicht. Zum jetzigen Zeitpunkt sind alle bekannten Quellen dazu ausgeschöpft.
Recherchestand 30.09.2024
Haben Sie Fragen, Kritik, Anregungen, weiterführende Informationen? Bitte richten Sie eine Nachricht an provenienzforschung(at)kunsthaus.ch.
Literatur (allgemein)
- Kunsthaus Zürich. Gesamtkatalog der Gemälde und Skulpturen, hrsg. von Zürcher Kunstgesellschaft et al., Sammlungskatalog, Ostfildern: Hatje Cantz, 2007, S. 26.
- Alfred Stange: Band X: Salzburg, Bayern und Tirol, 1400 bis 1500 (Deutsche Malerei der Gotik 10), München, 1960, S. 121.