Signatur/Inschrift
bez. u. r.: Renoir
Werkverzeichnis
Dauberville 3523
Provenienz
- Pierre-Auguste Renoir (*1841 Limoges, +1919 Cagnes-sur-Mer, Côte d'Azur) (Künstler/-in)
- Verbleib unbekannt
- o.D. – 30.5.1918, Alexandre Berthier, 4. Prince de Wagram (*1883, +1918) (Sammler/-in), ParisAStEGB, Begleitakte Quittung von Roger Dequoy, 57, rue La Boétie, Paris, ausgestellt auf Emil Bührle, Hôtel Ritz, Paris, 1. Oktober 1941, betreffend den Kauf von fünf Gemälden, darunter Renoir, La Souce.
- Verbleib unbekannt
- ca. 1920, Gaston Bernheim de Villers (*1870, +1953), ParisAStEGB, Schreiben von Roger Dequoy, Paris, an Emil Bührle, 18. November 1944, in Beantwortung von Bührles Ersuchen um detaillierte Provenienzangaben zu drei der im Oktober 1941 von Wildenstein erworbenen Bilder, im Auftrag der Schweizerischen Verrechnungsstelle, Zürich. Zu den verschiedenen Pariser Händlern (Vollard, G. Petit, Bernheim-Jeune, Renou & Colle), die im Katalog der Ausstellung der Sammlung Bührle im Kunsthaus Zürich 1958 (Sammlung Emil G. Bührle, Ausst.-Kat. Kunsthaus Zürich 1958, Nr. 177) als Besitzer des Gemäldes genannt werden, lässt sich keine Quelle ermitteln. Da Alexandre Berthier 1918 im Kampf gefallen ist, lässt das von Dequoy angegebene Datum des Erwerbs durch Bernheim de Villers auf einen oder mehrere Zwischenbesitzer schließen.
- Verbleib unbekannt
- o.D. – 1.10.1941, Georges Wildenstein (*1892 Paris, +1963 Paris) (Kunsthändler/-in), New York, NYVertreten durch Roger Dequoy, Paris, Quittung wie oben Fussnote 3.
- 1.10.1941 – 28.11.1956, Emil Georg Bührle (*1890 Pforzheim, +1956 Zürich) (Sammler/-in), Zürich, Kauf, 1.800.000 FRFErworben für FF 2.000.000 abzüglich 10% Rabatt = FF 1.800.000, als Teil einer Gruppe von 5 Gemälden, für die Emil Bührle eine Gesamtsumme von FF 6.000.000 bezahlte, Quittung wie oben Fussnote 3. Für den Preis von Renoir, La Source AStEGB, Brief von Emil Bührle an Office suisse de compensation (Schweizerische Verrechnungsstelle), Zürich, 13. September 1944; dieser Brief enthält auch die Information, dass Bührle die französischen Francs zum Kurs von CHF 2.92 = FF 100 gekauft hat. Nach dem Erwerb durch Bührle und dem Transport nach Berlin wurde das Gemälde am 28. November 1942 nach "Carinhall", dem Anwesen von Hermann Göring in der Nähe von Berlin, geleitet, wo es bis Juli 1944 aufbewahrt wurde, bevor es freigegeben und einem Vertreter von Bührle in Berlin übergeben wurde, Yeide 2009, Nr. A1256. Emil Bührle wusste nichts von diesem "Umweg" seiner Malerei, der von den Kunsthändlern Hans Wendland und Walter Andreas Hofer orchestriert wurde. Seinem Winterthurer Sammlerkollegen Oskar Reinhart zeigte er Fotos der soeben in Paris getätigten Neuerwerbungen, als dieser ihn am 14. November 1941 in Zürich besuchte (Archiv Sammlung Oskar Reinhart "Am Römerholz", Winterthur, Notizbuch Nr. 51/I, S. 171). Bührle bot auch an, das Gemälde für die Ausstellung Ausländische Kunst in Zürich im Kunsthaus Zürich 1943 zur Verfügung zu stellen (ZKG/KHZ Archiv, Ausstellungen 1943, Brief von Wilhelm Wartmann [Direktor des Kunsthauses], Zürich, an Emil Bührle, 23. Mai 1943, und AStEGB, Liste der für die Ausstellung 1943 angebotenen Gemälde), obwohl es die Schweiz noch nicht erreicht hatte (und dies auch nicht mehr rechtzeitig zur Ausstellung schaffen wird).
- 28.11.1956 – 1960, Nachlass Emil Bührle, Zürich, Nachlass
- ab 1960, Stiftung Sammlung E.G. Bührle (Sammlung), Zürich, Geschenk, Inv.-Nr. 87
Literatur (Provenienz)
- Sammlung Emil G. Bührle. Festschrift zu Ehren von Emil G. Bührle zur Eröffnung des Kunsthaus-Neubaus und Katalog der Sammlung Emil G. Bührle, hrsg. von Kunsthaus Zürich, Sammlungskatalog Kunsthaus Zürich, Zürich, 1958.
- Nancy H. Yeide: Beyond the Dreams of Avarice, The Hermann Goering Collection, Dallas, TX: 2009, Nr. A1256.
Zur Provenienz
Die Herkunftsgeschichte dieses Werks wird zurzeit am Kunsthaus Zürich erforscht. Die neuen Erkenntnisse dieser Recherche werden hier veröffentlicht.
Recherchestand 31.12.2021
Haben Sie Fragen, Kritik, Anregungen, weiterführende Informationen? Bitte richten Sie eine Nachricht an provenienzforschung(at)kunsthaus.ch.
Literatur (allgemein)
- Die Sammlung Emil Bührle. Geschichte, Gesamtkatalog und 70 Meisterwerke, hrsg. vom Schweizerischen Institut für Kunstwissenschaft (SIK-ISEA), München: Hirmer, 2021, No. 66, S. 258 (ill.).