Heilige Familie

Nach Lebruns Provenienz-Angabe wurde das Bild vermutlich für Charles Gruyn des Bordes, Commissaire des Guerres und Erbauer des Hôtel de Lauzun auf der Ile Saint-Louis gemalt. Von den zahlreichen «Heiligen Familien» von Rubens stand eine frühere, hochformatige Komposition, die aus der Sammlung der Dukes of Devonshire nach San Francisco gelangte und dort 1909 verbrannte, dem vorliegenden Gemälde am nächsten, das sich entsprechend der stilistischen Entwicklung lockerer in die Breite öffnet. Julius Held schlägt in seinem Gutachten eine Datierung um 1628 vor. Michael Jaffé sieht eine Ähnlichkeit des Christkindes mit Frans Rubens (*1633); Reinhold Baumstark denkt eher an die frühen 1630er Jahre, doch scheint uns die malerische Faktur zu geschlossen für eine Spätdatierung. Das Gemälde muss bis ins 19. Jahrhundert ziemlich bekannt gewesen sein; es existieren mehrere alte Kopien und es wurde durch die reputiertesten Händler verkauft, bis es in die bedeutende Sammlung von James Morrison gelangte. Seit dem Ersten Weltkrieg war diese quasi unzugänglich, in den letzten Jahrzehnten tauchten aus ihr u. a. auch Hauptwerke von Poussin auf. Quelle